Unterstützeuns!

Branchen und RSS-Verzeichnis

Wo geht es hier eigentlich um die Kinder? | kinder-verstehen.de

Vorschau auf Wo geht es hier eigentlich um die Kinder? | kinder-verstehen.de

Webseite von Herbert Renz-Polster zur kindlichen Entwicklung, Pädagogik und Erziehung. Informationen rund um die kindliche Entwicklung, die kindliche Gesundheit sowie zu Erziehungsfragen. Fragen zum Schlafen, zum Essen, zum Stillen oder zur Förderung und Bildung der Kinder.

www.kinder-verstehen.de | Hits : 0 | Stimme(n) : 0

Kategorie : Linkbuch > Familie und Kinder

No-Nonsense!

- 23-07-2024

https://www.youtube.com/watch?v=nYUd9XPcx2s

Und ja, ich bin da etwas emotional in diesem Gespräch (deshalb das Stottern hier und da 😉) – denn das Thema rührt für mich an ein sooo wichtiges Thema:

Dass wir nämlich manchmal vergessen, dass kleine Kinder in der Autonomiephase nicht „einfach nur wirksam und autonom“ sein wollen.

Das stimmt nicht.

Nimm hier gerne diese Zusammenfassung als Erklärung (sie fasst die Aussagen meines Buches „Mit Herz und Klarheit“ zusammen, das ich Dir hier noch einmal empfehlen will):

„Die Autonomiephase wird manchmal missverstanden. Unsere Kinder wollen in dieser Phase nicht einfach ihr Ding machen, ihre Ziele erreichen und ihre Bedürfnisse und Wünsche durchsetzen. In Wirklichkeit stellen die Kinder die Welt nämlich auf den Kopf um ihr angehörig zu werden. Sie wollen mit all ihrer Impulsivität lernen, wie ein gutes Zusammenleben geht. Wie Ich, Du und Wir ein Ganzes ergeben.“

Weiterhin einen schönen Sommer wünscht

HRP

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Plötzlicher Kindstod – die Rolle der Schutzengel

- 18-07-2024

Das Dreifach-Risiko-Modell

Das bisheriger Erklärungsmodell für SIDS wird als „Triple Risk Model“ (Dreifach-Risikomodell) bezeichnet und geht so: Dieses schreckliche Ereignis kann passieren, wenn Risikofaktoren aus drei Quellen zusammenkommen:

ungünstige äußere Einflüsse, also widrige Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel Lagerung auf dem Bauch, Schlafen mit einem beeinträchtigten (z.B. alkoholisierten) Erwachsenen, zu schweres Bettzeug, Überhitzung, zu weiche Matratze, und so weiter. ungünstige innere Einflüsse, also biologische Auffälligkeiten beim Säugling selbst, die für sich allein nicht tödlich sind, aber die eine biologische Verletzlichkeit begründen können - wie etwa genetische Abweichungen oder Veränderungen des Gehirns, welche z.B. im Mutterleib entstehen könnten (beispielsweise durch Drogenkonsum oder Zigarettenrauchen in der Schwangerschaft). ungünstiger zeitlicher Einfluss. Dies leitet sich aus der Beobachtung ab, dass SIDS zwischen 2 und 4 Monaten einen deutlichen Häufigkeitsgipfel zeigt. Es wird deshalb angenommen, dass dieses Zeitfenster eine „kritische Entwicklungsperiode“ darstellt.

Dieses risikobasierte Modell ist die derzeit gängigste Erklärung für SIDS.

Die implizite Botschaft: Du musst immer und jederzeit mit SIDS rechnen!

Dieses Modell mit seinem

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Autorität

- 16-07-2024

Heute zum Thema AUTORITÄT.

Ein Begriff, der nicht das beste Karma hat.

Und den ich trotzdem immer wieder verwende.

Warum, das erkläre ich in diesem kurzen Clip.

https://www.youtube.com/watch?v=d117lsOaFCQ

Wer etwas tiefer einsteigen will, dem empfehle ich dieses schöne Gespräch mit Dr. Martina Stotz.

Wir reden darüber, wie Autorität und liebevolle Erziehung zusammenpassen (nochmal ein herzliches Danke, Martina!)

Und ganz richtig rein in die Grundlagen unseres Miteinanders kommst du mit meinem Buch "Mit Herz und Klarheit", vielleicht hast du ja im Urlaub ein bisschen Ruhe dafür?

Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Warum die Kindheit politisch ist

- 12-07-2024

Unter Autoritarismus wird die Neigung von Menschen beschrieben, sich in eine Hierarchie von Führenden und Geführten einzugliedern, und gleichzeitig diejenigen abzuwerten, die nicht zur eigenen Gruppe gehören – andere Ethnien etwa oder Angehörige anderer Religionen. Gleichzeitig wird Halt in einer festen Ordnung aus Konventionen und Regeln gesucht und die eigene moralische Überlegenheit herausgestellt. Ein solches Denken findet sich nicht nur in der politischen Arena (und dort sowohl auf der rechten wie auch auf der linken Seite), sondern auch in religiösen Gruppen und Sekten aller Art.

Das "Missing Link"

Als Erklärung für autoritäres Denken werden oft äußere Umstände angeführt. Etwa, dass Menschen wirtschaftlich in Not geraten, sozial absteigen, oder sich durch den raschen gesellschaftlichen Wandel fremd in der modernen Welt fühlen.

Dass diese Erklärungen nicht ausreichen, zeigen schon die Parteienvergleiche: die AfD ist nicht weniger eine Mittelschichtspartei ist wie etwa die SPD oder auch die CDU. Auch unterscheiden sich die AfD-Anhänger weder im Bildungsniveau noch im Bezug von Transferleistungen von der Durchschnittsbevölkerung. Offenbar bleiben die rechten Ideen bei nach außen identischen Rahmenbedingungen bei manchen Menschen haften. Bei anderen dagegen nicht.

Identität statt Realität

Auch die politische Programmatik spricht gegen eine rein „äußere“ Bedingtheit für autoritäre Haltungen. In ihrem

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Wann sind endlich Sommerferien?

- 09-07-2024

Also, diese Frage kann ich nicht beantworten, weil sie für jede(n) und jede Familie woanders liegen. Zudem ist das Wort „Ferien“ ja etwas sehr Subjektives.

Auch wir machen jetzt ein paar Wochen "Ferien".

Damit ihr unsere Sprechstunde aber nicht vergesst, werde ich jeden Sommer-Dienstag kurz etwas sagen, was mir wichtig ist. Nur ganz kurz natürlich, damit Ihr schnell wieder an den Strand, ins Schwimmbad oder wohin auch immer kommt.

 

Ich fange heute an mit etwas, was immer wieder Thema war bei den Beratungen, nämlich wie wir unsere Kinder gut durch die Autonomiephase begleiten können. Hier kommt immer wieder die Frage, wann wir als Eltern Ja sagen können, und wann ein Nein die richtige Reaktion ist.

Das kann ich für den Einzelfall nicht pauschal beantworten, ich will aber einen Impuls dazu geben. Hier ist er:

https://www.youtube.com/watch?v=LjE3qHxAqpI

(Ich werden nach den Ferien übrigens auch Online-Themenabende anbieten, also eine Art Vortragsreihe für Eltern und Fachkräfte, die Ihr dann über meine Webseite buchen könnt – und da können wir dann zum Beispiel über genau solche Sachen reden)

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Ist das Elternbett sicher, wenn mein Mann raucht?

- 02-07-2024

Das ist eine wirklich wichtige Frage, denn du willst ja einerseits dein Kind schützen, andererseits aber auch als Familie so zusammenleben, wie es für euch passt.

Und ja, Zigarettenrauchen ist tatsächlich ein bekannter Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod, daran gibt es keinen Zweifel. Betrachtet man die dazu gemachten Studien, so haben Säuglinge von rauchenden Müttern – um mit denen zu beginnen ein in etwa 4-fach erhöhtes Risiko am Plötzlichen Kindstod zu versterben.

Die Details sind allerdings dann mindestens genauso interessant, und ich führe sie jetzt an, weil sie auch für deine Frage nach dem Beitrag des *Vaters* wichtig sind.

1

Zigarettenrauchen kann das Baby auf zwei Strecken schädigen: durch passives „Mitrauchen“ im Mutterleib (also durch Rauchen in der Schwangerschaft) oder durch Rauchen nach der Geburt des Säuglings (postpartales Rauchen). Weil beides ja sehr eng miteinander verbunden ist (kaum eine Mutter raucht in der Schwangerschaft und hört dann plötzlich nach der Geburt auf) landet beides in den Studien dann im selben Topf – und heraus kommt: Rauchen ist mit einem erhöhten SIDS-Risiko verbunden, ob man nun in den Fragebögen nach „Rauchen in der Schwangerschaft“ oder nach „aktuellem Rauchen“ fragt.

2

Und beides Mal zeigt sich das: das mit dem Zigarettenrauchen verbundene Risiko ist dosisabhängig.

So sieht das zum Beispiel für Rauchen in der Schwangerschaft aus (Risikoerhöhung

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Unsere Tochter (5J) lügt

- 26-06-2024

Wo es um die Moral der Kinder geht, kommen wir rasch in Stress. Denn wir alle wollen natürlich ehrliche, verantwortliche, hilfsbereite (und so weiter) Kinder. Und das dann gerne schon sehr früh – da sollen dann schon 2 oder 3-Jährige ihre tollsten Spielsachen mit einem Lächeln im Gesicht mit fremden Kindern teilen – wo wir selber allenfalls ein „geht’s noch“ rausbringen würden, wenn jemand unseren Autoschlüssel oder gar unser Handy abgreifen wollte.

Aber zum Lügen. Es ist ein ziemlich langer Weg zur Ehrlichkeit, und wir sind kaum jemals am Ziel.

Da sind nämlich 5 wichtige Hindernisse zur Ehrlichkeit.

1

Erstens: Falsches als Falsches erkennen

Als erstes braucht es die Fähigkeit überhaupt verstehen und nachvollziehen zu können, dass man etwas „Falsches“ macht oder gemacht hat (etwa keine Schokolade aus dem Versteck naschen). Das verstehen Kinder oft schon früh – schon ein zweijähriges Kind lernt schnell an den Reaktionen seiner Bindungspersonen, was die sozialen Regeln sind (etwa: man schlägt nicht sein Baby-Brüderchen, man darf nicht an den Blumen rumzupfen, und so weiter). Nur, diese Erkenntnis ist noch nicht mit einem schlechten Gewissen beladen – es gibt deshalb noch keine „innere Bremse“. Denn dazu braucht es etwas Weiteres: nämlich innerlich nachempfinden zu können, was dieses Verhalten für den Geschädigten bedeutet – erst dann entsteht sozusagen ein „inneres“

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Schuldgefühle nach Notfallsituation

- 18-06-2024

Ich fühle da unglaublich mit Dir mit. Eines unserer Kinder war etwa eineinhalb, als ziemlich das Gleiche passierte: Wir mussten ihn für eine Routine-Operation im OP-Raum „abgeben“ und konnten dann weder im Aufwachraum, noch in der Nacht bei ihm sein (Doro hatte zwar ein Zimmer im Krankenhaus, aber die Nachtschwester war der Meinung, dass Mütter nachts nichts in den Krankenzimmern zu suchen hätten). Das ist bis heute Thema, und ja, natürlich auch mit der Schuldfrage verbunden: Was hätten wir anders machen können? Nein: WIR HÄTTEN DAS DOCH NICHT AKZEPTIEREN DÜRFEN!

Hätte, hätte, Fahrradkette. Damals erschien es uns nicht anders möglich. War es vielleicht auch nicht. Oder ist das eine Ausrede?

Egal, es war so. Und es lastet. Auf uns, klar. Man will sein Kind ja schützen. Und was bedeuten solche Einschnitte für das Kind und die Beziehung zueinander? Irgendetwas auf jeden Fall. Aber was? Wir wissen es im individuellen Fall nicht. Niemand weiß es.

Jedenfalls, ich habe sooo viele Anfragen vorliegen zu: WIR HABEN DAS NICHT RICHTIG GEMACHT! Jede Familie hat so ein Schuld-Thema, bestimmt! Etwas, was wir Eltern uns ankreiden: Wir hätten das anders machen müssen!

Dazu ein paar Gedanken, auch nachdem hier schon ein bisschen Wasser die Bäche runtergeflossen ist.

1

Es ist geschehen, und es bleibt geschehen.

Und manchmal ist dabei tatsächlich etwas zwischen Euch geraten. Du kannst jetzt nur die Verantwortung

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Mein Kind (3M) fremdelt beim Papa?

- 11-06-2024

Ja manchmal geht das mit dem „Fremdeln“ tatsächlich schon so früh los wie bei Euch. Und wie Du siehst, betrifft das Fremdeln eben nicht nur „Fremde“, sondern – ja wen eigentlich? Eine super spannende Frage! Beim Fremdeln liest das Baby nämlich nicht nur nach Grad der Bekanntheit aus (Dein Baby kennt seinen Vater ja sehr wohl), sondern auch nach einem anderen wichtigen Kriterium, nämlich: Kann ich diesem Menschen auch zutrauen, dass er das leistet, was ich jetzt so dringend brauche – nämlich dass er mich trösten kann, mich entspannen kann und eben diesen wunderbaren „Stress-lass-nach“-Zauber über mich ausschüttet? Und da wissen Babys dann genau, dass das nicht jede(r) der ihnen vertrauten Menschen gut kann – und wenden sich dann an diejenige Person, mit der sie bisher die besten Erfahrungen beim „Projekt Entspannung“ gemacht haben.

Babys sind also flexibel und gleichzeitig knallhart: Wenn sie gut drauf sind, lassen sie sich auf alle möglichen Menschen ein, mit denen sie regelmäßig Umgang haben (in den ersten Wochen und sogar Monaten akzeptieren sie da sogar auch fremde Menschen). Aber wenn sie in Stress geraten und Hilfe brauchen, dann verengt sich ihr Bindungshorizont, und sie wenden sich an ihre „number 1“! (dieser erste Platz im Bindungssytem kann dann aber auch wieder je nach Erfahrungen ausgetauscht werden).

Ach, die Säuglinge sind einfach Lebenskünstler!

Aber zu Deiner Frage: wie viel darfst Du

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Lieder gegen den Hass auf Europa ?

- 08-06-2024

Ich bin als Jugendlicher reingewachsen in die Welt des französischen Chansons. Mit 16 eine Gitarre gekauft (zusammen mit meinem Zwillingsbruder, wir hatten damals noch eine gemeinsame Kasse), dann oft in Frankreich unterwegs gewesen und schon war da ein Zugang.

Und wie es so ist, und weil das schon eine Weile her ist: Nach und nach trugen sie dann den einen oder anderen dieser alten Barden zu Grabe (viele waren übrigens Migranten, von George Moustaki bis Charles Aznavour).

Und ja, Bardinnen gab´s auch, die gewannen dann schon auch mal den Grand Prix d´Eurovision (wie Marie Myriam 1977, mit ihrem schönen "L´oiseau et l´enfant" -- der Vogel und das Kind (auch Marie Myriam war übrigens "fremdländischer", nämlich portugiesischer, Abstammung). ;-)

Was für eine optimistische Zeit das war: Nous trouverons ce mode d´amour!

Wir werden sie finden, diese Welt der Liebe!

https://youtu.be/DQH1HlQeHdo

Sehr berührend fand ich den Abschied von Jean Ferrat, einem der Chansonniers der ersten Nachkriegs-Welle (zu der z.B. auch Nino Ferrer, Maxime le Forestier, George Moustaki usw. gehörten). Jean Ferrat schrieb mein Lieblingslied: „La montagne“

https://www.youtube.com/watch?v=VbI5vX3le0I

Er besingt in dem Lied („Der Berg“) die Landflucht – eben wie sich die Dörfer leeren und alle in die

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Sollten wir Babys einen Schnuller geben?

- 04-06-2024

Also ich sehe da gar kein Problem, dass Du es mit dem Schnuller probierst. Denn hier liegt doch eine wunderbare Win-Win-Situation vor, und wann haben wir das schon mal? Es ist doch so wichtig, dass Du mit Deinem Baby raus gehen kannst, damit Du Deine Energie behälst und in der Balance bleibst! Und für Dein Baby ist das Draußen-sein ja auch was Tolles, und mit dem Schnuller kannst Du ihm ja offenbar eine gute Brücke in den Schlaf bieten. (Eine andere Möglichkeit könnte eine Tragehilfe/ein Tragetuch sein, mit dem Du ihn so tief nehmen kannst, dass er auch an Deinem Körper an die Brust gehen könnte - aber das müsst Ihr ausprobieren).

Zu Deinen Sorgen rund um den Schnuller. Wenn *Neugeborene* *regelmäßig* einen Schnuller zur Beruhigung bekommen, dann ist nicht auszuschließen, dass dadurch der Aufbau der Stillbeziehung leidet (das Thema ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt, Grund zur Panik gibt es aber nicht). Aber Dein Kind ist ja schon 3 Monate alt. Und da kann der Schnuller eine gute Hilfe sein, wenn er „wie intendiert“ benutzt wird – als Ersatz für das Beruhigungssaugen an der Brust. Solange Ihr das so macht, bildet sich weder eine nachteilige Gewohnheit aus, noch hat Dein Kind davon ein Problem (im Gegenteil, wenn das gut klappt, kann auch Dein Mann Euer Baby vielleicht besser beruhigen – ein Plus für alle!) Und auch das wirst Du merken: Dein Baby redet da ein großes Wörtchen mit: Eine Zeitlang

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Wie viel muss ein Kind trinken?

- 28-05-2024

Danke, wenn das nur so einfach wäre! Wie viel genau Kinder trinken „sollen“, ist nämlich unglaublich schwer in eine Formel zu packen. Auch gibt es dazu kaum verlässliche wissenschaftliche Untersuchungen 😉

Die „offiziellen“ Empfehlungen sind deshalb mehr oder weniger willkürlich. Laut Empfehlungen der WHO und der EFSA (European Food Safety Authority) sollten Kleinkinder auf eine „Gesamtwasserzufuhr“ (dazu gleich mehr) von 1,3 Liter pro Tag kommen, Grundschulkinder auf 1,6 (Mädchen) oder 1,7 Liter (Jungs). Für die älteren Kinder und Jugendlichen gehen die Empfehlungen der Experten dann grob durcheinander – von 1,9 Liter bis 3,3 Liter pro Tag. Immerhin sind sie sich darin einig: Es gibt keine gute Methode, um die optimale Trinkmenge für freilebende Kinder zu bestimmen (stellen dann aber fest, dass wahrscheinlich die meisten Kinder zu wenig trinken – was wiederum ein Zirkelschluss sein könnte).

Wichtig, dass Du auch das berücksichtigst: diese Zahlen beziehen sich auf die *Gesamtwasserzufuhr*. Und die kommt nicht nur von den getrunkenen Flüssigkeiten, sondern auch von der „festen“ Nahrung, die ja auch Wasser enthält. Da kommen im Schnitt immerhin 30-40 % des täglichen Gesamtwassers zusammen! Wobei dieser Anteil von Familie zu Familie sehr schwankt – nämlich zwischen 14 % und 42 % (einmal kommt vielleicht eher Vogelfutter auf den Tisch, ein andermal eher Suppe).

Zum zweiten schwankt der Wasserbedarf immer auch

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Wie kann ich mich auf ein weiteres Kind vorbereiten?

- 21-05-2024

Ach, da wären 1000 Sachen dazu zu sagen, lass mich hier mal ein „Geschwister-Paket“ schnüren, das Du immer mal wieder aufpacken und bedenken kannst…

1

Grundsätzlich fällt mir auf, dass das Thema Geschwister oft von der Konflikt-Seite her gedacht und erlebt wird. Es geht oft darum, wo die Kinder sich vielleicht Schatten geben, Konkurrenten sind, und und und… Aber dass sie sich auch viel Licht geben können? Sich gegenseitig anspornen? Dass sie selbst beim Streiten etwas lernen? Ich finde Du darfst bei deinem Blick in die Zukunft unbedingt die Licht-Seite in den Vordergrund rücken. Halt wie generell in der Familie: Ja, mit Konflikten ist zu rechnen – aber wir sind auch eine Entwicklungsgemeinschaft, die macht uns aus. Und das gilt jetzt auch für die beiden Kinder: sie werden Konflikte haben, ist doch klar. Sie konkurrieren schließlich manchmal auch um ein begrenztes Angebot. Aber sie sitzen auch gemeinsam in einem „Entwicklungsboot“. Und auf was kommt es im Leben an? Genau: Auf die Entwicklung. Konflikte sind tatsächlich nur die Dornen an den Rosen: lästig – aber wie toll die Rosen sind!

2

Du musst Geschwisterbeziehungen deshalb konsequent andersherum denken, von der Blüte her. Das wird Dich und die Kinder stärken. Streiten die Kinder, denke an die Blüte: Wie wunderbar, dass ihr euch habt! Tränen, Stress und Lärm hin und her. Dieses Gegengewicht lässt Dir das von mir gerne beschriebene und

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Heikle Esser – Hilfe mein Kind isst nur Nudeln!

- 14-05-2024

Zwei „Essensfragen“ – mit sehr unterschiedlichen Antworten.

Praktisch alle kleinen Kinder gehen durch eine „heikle“ Essensphase – Elvira im ersten Fall ist ein geradezu klassisches Beispiel. Diese heikle Phase beginnt meist im zweiten Lebensjahr, kann extrem sein (0% Gemüse, kaum Obst), führt aber in aller Regel nicht zu Gewichts- und Wachstumsproblemen. (Und weil das zögerliche Essen den Eltern trotzdem den Schweiss auf die Stirn treibt, werde ich gleich noch mehr dazu sagen).

Der 8-jährige Elvis aus unserem zweiten Fall fällt klar aus diesem „normalen“ Muster heraus. Sein Problem hat erst mit 5 begonnen (da sehen viele Eltern der „normalen Gemüseverweigerer“ schon das erste Licht am Ende des Tunnels) – und wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Und: das Kind wird davon offenbar krank – es kommt zu einer krankhaften Gewichtsabnahme. Typisch auch, dass das Kind nur Nahrungsmittel mit einer ganz eng definierten sensorische Beschaffenheit akzeptiert – hier etwa Farbe, Geruch und Zubereitung - und diese Kriterien werden oft immer enger.

Hier sollte auf jeden Fall eine weitere Diagnostik erfolgen um insbesondere ein sog. ARFID auszuschließen. ARFID steht für „Avoidant and Restrictive Food Intake Disorder“, zu deutsch „Störung mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme“ und ist sehr selten. Es handelt sich im Grunde um eine neuropsychiatrische Entwicklungsstörung mit einer ausgeprägten sensorischen

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Meine Tochter (13 Monate) braucht zur Beruhigung IMMER meinen Finger im Mund

- 07-05-2024

Danke für diese vielschichtige Frage, ich will gleich mittenrein springen:

Das Saugen selbst ist ein angeborener Reflex, mit dem alle Menschenbabys ausgestattet sind. Er dient der Ernährung aber auch der Entspannung. Ausgelöst wird dieser Reflex durch alles „Brustwarzenähnliches“: Schnuller, ein Zipfel von einem Tuch, ein Finger und natürlich die „echte“ Brustwarze.

Soweit ist das alles „reine Biologie“ - angeborenes Verhalten.

Nur kommt dann etwas Zweites dazu: Kleine Kinder bilden unglaublich rasch Gewohnheiten aus (wir unterschätzen das manchmal). Und zwar durch simple Konditionierung: ein bestimmtes Verhalten (z.B. Nuckeln am Finger) wird durch ein gutes Gefühl (z.B. Entspannung) „belohnt“ – und schwupps bildet sich im Gehirn eine Verbindung: Finger-Nuckeln = Entspannung!

Und genau so ist es bei Eurem Baby gelaufen. Seine Beruhigungserfahrungen liefen über den Finger, und jetzt ist der Finger sein Beruhigungsinstrument.

Ihr glaubt nicht, wie viele Entspannungsgewohnheiten auf diesem Weg entstehen können!!! Beim Nuckeln an der Brust an den Haaren der Mama zwirbeln… - bei manchen Säuglingen kann sich da eine Nuckel-Zwirbel-Verbindung einstellen. Bei einem anderen Kleinkind hat es sich so ergeben, dass das Kind nur entspannt, wenn die Mama die Fingerkuppen auf eine bestimmte Art drückt, das fordert das Kind jetzt die ganze Nacht über ein. Plus tagsüber zum

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Hilfe, mein Kleinkind explodiert IMMER!

- 30-04-2024

Was Du schilderst, begegnet Eltern tagtäglich in Hunderten von Variationen. Nicht wenige Eltern erzählen mir, dass sie wie auf Eiern durch den Tag gehen, in beständiger Angst, dass ihr Kleinkind ausrastet und es dann ab ins Tal der Tränen geht. Und deshalb werden dann „falsch“ geschnittene Apfelstücke wieder zusammengeklebt („nein, ich wollte, dass du die so rum schneidest“!!!), Nutella auf Frühstücksbrötchen geschmiert (obwohl man sich geschworen hat, dass der Tag mit was „Gesundem“ beginnen sollte) oder lange Umwege in die Kita gefahren, „denn wenn wir nicht an dem gelben Haus vorbeifahren, ist der Tag gelaufen“. Endlose Zornanfälle gibt es auch, wenn Mama die Treppe nicht wie angewiesen vor dem Kind hochläuft oder es die Milch nicht in den Ausguss schütten darf.

Wenn ich viele dieser Klagen zusammenfassen sollte, würden das so aussehen: Hilfe, meinem Kind geht es nur gut, wenn es nach seinem Willen geht. Leider ist seine Komfortzone sehr dünn, und wir haben unendlich Stress.

Das hat aus meiner Sicht nichts mit „Gefühlsstärke“ zu tun, sondern eher mit einem „Gefühlsdurcheinander“.

Und das entsteht oft aus den allerbesten Gründen.

Zum einen: Kleinkinder sind so, Punkt. Sie neigen zu unkontrollierbaren Zornanfällen. Aus guten, entwicklungsbedingten Gründen.

Nur: In Eurem Fall geht es nicht um die normale „Zornbereitschaft“ des Kleinkindes, es geht um eine

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Qual der Wahl: Oma oder Krippe?

- 23-04-2024

Mein Rat ist eindeutig: Lass Dein Kind bei der Oma betreuen. Und betrachte das auch als Beginn eines Weges in deiner eigenen Beziehung zu ihr.

1

Erstens, allgemein: Was die außerfamiliäre Betreuung angeht, so ist Dein Kind mit 1,5 Jahren noch stärker als später darauf angewiesen, dass es gut betreut wird. Wir unterschätzen manchmal, wie vulnerabel ein Kind in diesem Alter ist und wie arg es Beziehungs- und Bindungskonstanz braucht – einfach, weil kleine Kinder mit Stress noch gar nicht gut umgehen können. Eine unzureichende außerfamiliäre Betreuung ist deshalb tatsächlich ein Entwicklungsrisiko. Und das gilt leider auch für die „so la la“-Betreuung. Und die macht, so bitter es ist, den Hauptteil des Angebots aus.

2

Was ist nun schlimmer: Schlechte Ernährung oder schlechte seelische Erfahrungen?

Ich sehe es so: Du kannst als Kind viel Bratwurst etc. essen und trotzdem später gesund sein, denn Dein Kind hat ja als überwiegende Ernährung trotzdem Eure Familienkost. Gut, es wird für Deine Tochter bei Oma dann zum Mittagessen Bratwurst geben und Kekse dazu, aber es ist nicht das Haupt-Motiv ihrer Ernährung. Zudem wirkt schlechte Ernährung stark auch über das Zusammenspiel mit anderen ungünstigen Erfahrungen: wenig Bewegung, wenig Draußen-Sein, wenig fröhliches Miteinander (das ist in etwa wie bei den Erwachsenen: die Ernährung, die ein Holzfäller locker wegsteckt ist

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Hilfe – ich bin total überlastet! Wie kann ich meinen Kindern gerecht werden?

- 16-04-2024

Nur zwei: alle Achtung!

Und für die Mitlesenden: wenn ihr Ideen habt: gerne kommentieren.

Im Grunde, das weißt Du auch, bist Du mit einer Aufgabe konfrontiert, die Du gar nicht packen kannst. Gut, das hilft Dir jetzt praktisch nicht weiter, aber es ist gut, wenn Du Dir immer wieder sagst: Wenn es hier nicht so läuft, wie ich mir das wünsche, dann liegt das nicht an mir. Ich leiste hier das Menschenmögliche.

Und dieser realistische Blick kann Dir vielleicht helfen, manchmal den Spieß auch umzudrehen und Dir zu sagen: Boah, einfach irre hier… - und irre vor allem, dass ich so viel hinbekomme!

Ich finde, von dieser positiven Haltung klingt etwas in dem an, was Du ja auch sagst: „Ich meistere den Alltag und die Nächte wirklich gut, dafür, dass die Babys so klein sind.“

Das hat mich gefreut!

Noch ein Blick auf deine Kinder. Du hast vielleicht ein schlechtes Gewissen deiner 4-jährigen Tochter gegenüber. Vielleicht kannst Du das durch einen „Andersrum-Blick“ ergänzen: Ich sorge dafür, dass unser Boot auch ohne Mitruderer weiter schwimmen kann, und das ist gewaltig viel. Ja, meine Tochter spielt jetzt mehr alleine - aber wo steht das auf der nach oben offenen Skala der Gemeinheiten? Wirklich doch eher im grünen Bereich. Du kannst es nämlich auch so sehen: Dass deine Tochter mit 4 Jahren viel alleine spielt und sich dabei wohlfühlt, ist eine

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Einschlafbegleitung von Kindern in der Krippe

- 09-04-2024

Au weia, da ist einiges zu sagen!

1.

„Kinder die nicht von alleine schlafen - brauchen den Schlaf nicht“ - das ist kompletter Unsinn. Kinder (wie auch Erwachsene) können nur dann in den Schlaf finden, wenn sie sich entspannen können. Das ist von der Natur so vorgesehen. Gibt man Kindern keine Gelegenheit sich zu entspannen, dann KÖNNEN sie nicht schlafen, auch wenn sie es eigentlich MÜSSTEN. Und gerade U3-Kinder sind für ihre Regulation in aller Regel auf einen, manche jüngeren Kinder auch noch auf zwei Tagesschläfchen angewiesen (nur wenige U3 Kinder kommen ganz ohne Tagschlaf aus, und denen tut eine Ruhephase trotzdem sehr gut).

2.

Der Weg zur Entspannung führt für Kinder im U3-Alter meistens noch über das Signal der unmittelbaren Sicherheit: hier ist alles gut, die euch vertrauten Menschen sind erreichbar, sie wachen über euch, ihr könnt deshalb schlafen. Nur in einer solchen vertrauten, sichernden Atmosphäre können die Kleinen „abschalten“. Auch die gemeinsame „Lageratmosphäre“ trägt dazu bei (Kinder schlafen in der Kita oft besser als ihre Eltern das erwarten 😉 ). Es muss dazu nicht stockdunkel sein (das war letzten Dienstag Thema), aber es darf natürlich abgedunkelt sein (ihr merkt ja selber, was für die Kinder am besten funktioniert).

3.

Zur direkten Einschlafbegleitung: Der Weg zur Entspannung beinhaltet für manche Kinder die körperlich gespürte Präsenz einer

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Comic: Der Letzte Baum dieser Erde

- 04-04-2024

Zu einem Comic braucht man ja eigentlich nicht viel zu sagen 😉

Trotzdem ein paar Takte dazu:

Wird Homo sapiens einmal Geschichte sein?

Natürlich. Jeder Art ist einmal Geschichte – und jede menschliche Zivilisation ist einmal Geschichte.

Wie lange sich eine Art in der evolutionären Geschichte hält, hängt von ihrer Anpassungsfähigkeit ab.

Bezogen auf den Menschen also auch von der Frage:

Kapieren wir schnell genug, dass wir unsere Kinder nicht dadurch auf die Zukunft vorbereiten, dass wir ihnen die Bildung von gestern angedeihen lassen?

 

 

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Muss es zum Einschlafen dunkel sein?

- 02-04-2024

Beim Schlafen in der Nacht sollte es in der Tat dunkel sein. Denn die Bildung des Körperhormons Melatonin in der Zirbeldrüse des Gehirns wird durch Lichteinstrahlung unterdrückt. Dieses Hormon aber ist wichtig, weil es uns schon ab dem Säuglingsalter den Schlaf-Wach-Rhythmus einflüstert und dem Körper auch andere Signale gibt, die für einen guten Schlaf wichtig sind (etwa: bitte jetzt die Körpertemperatur absenken!)

Dennoch ist alles – wie so oft – ein bisschen komplizierter. 😉

Ihr macht nämlich tatsächlich mit eurem Kind nichts falsch.

Schauen wir dazu die körperlichen Vorgänge genauer an. Wie gesagt, das Melatonin wird durch Licht unterdrückt, deshalb liegt es tagsüber in niedrigen Konzentrationen vor. Mit Eintritt der Dunkelheit steigen die Melatoninspiegel dann langsam an. Allerdings: In richtig großen Mengen wird Melatonin dann erst nach Mitternacht ausgeschüttet (seine höchste Konzentration erreicht es erst zwischen 2 und 3 Uhr morgens. Jetzt zirkuliert drei mal mehr von diesem Hormon im Blut als tagsüber).

Wichtig dabei ist das: Die Ausschüttung von Melatonin wird nur durch *starkes* Licht unterdrückt, und zwar wenn dieses durch die Augen auf die Netzhaut einwirkt. So lässt sich in Experimenten nachts der Melatoninspiegel durch das Anschalten einer starken Lichtquelle innerhalb von einer Stunde auf Tagesniveau unterdrücken. Allerdings sind dazu satte 1500 bis 2500

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Unerfüllter Wunsch nach Geschwisterkind

- 26-03-2024

Danke, dass Du uns da mitnimmst in Deine Gefühle!

Ihr seid beide traurig, und das darf sein. Denn das Thema ist ja noch in Dir und bleibt das auch dann, wenn „alles in Ordnung“ ist und die Lücke schon weitgehend zugewachsen ist. Das merkst Du dann bei solchen Anlässen. (Und von denen werden vielleicht noch mehr kommen, und sei es später der Auszug deines Kindes, oder, oder, oder).

Wir tragen ja sowohl unsere Triumphe als auch unsere Enttäuschungen weiter durchs Leben.

Deshalb ja, die Trauer darfst Du anerkennen und ihr Resonanz geben. Und Teil dieser Trauer kann auch das Gefühl von Einsamkeit sein. Da hilft es überhaupt nicht, das Gefühl wegzudrängen, auch nicht durch noch so rationale Argumente („wir sind ja eine Familie… haben ja dieses tolle Kind… und andere haben gar keines“ … usw.). Diese Floskeln wirken nicht, denn Realität ist, dass der „Folgekinderwunsch“ genauso unendlich riesig sein kann wie der erste Kinderwunsch. Und deshalb ist auch der Schmerz nicht unbedingt kleiner (auch wenn Dein Umfeld das vielleicht erwartet – was den Schmerz und die Einsamkeit dann ja oft nur noch größer macht …)

Jetzt aber zu Deiner Tochter.

1.

Wichtig ist, dass das Thema Geschwisterlosigkeit für sie keine Blackbox ist, sondern ihr darüber offen reden könnt – wenn sie mag. Das muss keine möglichst umfassende Aufklärung sein, im Gegenteil, das kann in

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Zwillinge trennen oder nicht?

- 19-03-2024

Das glaube ich nicht. Aber dieser Eindruck kann durchaus entstehen, wenn man die vielen Ansagen rund um Zwillinge betrachtet:

… sie würden ihre Individualität nur ausbilden, wenn sie getrennt würden… … das weniger dominante Kind in dem Zwillings-Paar würde sich immer auf den Stärkeren verlassen - wie soll es dann selbstständig werden ? … … und dann diese Rolle auch in der Gruppe weiter einnehmen, wenn sein Bruder mit dabei ist…wie soll es lernen sich auch mal durchzusetzen ? …

Gut, da einmal einen Blick auf die Sozialentwicklung von Zwillingen, ja von Geschwistern generell, zu werfen (die will man ja auch manchmal trennen um sie vorwärts zu bringen)!

1

Zwei-eiige Zwillinge sind genauso unterschiedlich wie Geschwister (können von ihrer Art her also auf komplett unterschiedlichen Sternen leben). Ein-eiige Zwillinge sind in vielen Merkmalen sehr ähnlich - aber sie sind nicht gleich. Ganz grob kann man sagen: das Äußere deckt sich ziemlich (Aussehen, oft auch z.B. IQ), je weiter man aber auf die „innere Auskleidung“ blickt, desto mehr Unterschiede fallen auch bei ein-eiigen Zwillingen auf. Bei aller Ähnlichkeit hast du also zwei unterschiedliche Menschen vor Dir (weißt Du ja).

2

Der Forschungsstand zur Entwicklung von Individualität unter Zwillingen und generell Geschwistern ist gut ausgeleuchtet (das verdanken wir etwa Judith Harris, die die Studien dazu in ihrem Buch „“ zusammenfasst). Jedes Kind sucht sich

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Wie mit meiner willensstarken Tochter (2J) umgehen?

- 12-03-2024

Danke, und ja, das kann ich total nachvollziehen! Und andere Eltern sicher auch… Denn: ich habe diese Frage deshalb ausgesucht, weil sie häufiger gestellt wurde. Du bist, eindeutig, in deinem Kummer nicht allein.

Das vorweg: Ich kann Dir für deinen ganz eigenen Fall kein genaues Skript geben. Das geht nicht, weil ich weder dein Kind, noch dich, noch eure Geschichte kenne. Ich kann dir aber einen Hintergrund schildern, aus dem du bestimmt etwas mitnehmen kannst. Ja, auch ganz konkret für dich und deine Tochter.

1

Die letzte Frage beantwortest du selbst: „In den 4 Wänden festsitzen“ – nein, das ist wirklich kein Weg. Schauen wir lieber gemeinsam, was sonst noch geht… 😉

2

Zornanfälle in der Autonomiephase sind meist durch Frustration ausgelöst: Das Kind kann sein Ziel nicht erreichen, etwa weil ihm etwas misslingt oder weil ihm jemand etwas verwehrt („nein, wir fahren nicht noch mal, wir müssen nach Hause“). Das ist eine altersgerechte Reaktion, Kleinkinder lernen ja erst nach und nach ihre Gefühle gut zu regulieren. Das hat nichts mit „schlechten Absichten“ zu tun („mein Kind will Aufmerksamkeit“ – was für eine gemeine Denke!). Und niemand ist schuld. Auch du nicht.

3

Manchen Kindern fällt die Selbstregulation von ihrem Naturell her schwerer als anderen – sie haben sozusagen straffer aufgezogene Saiten. Und ja, das kann lästig sein. Diese Kinder haben dafür andere Stärken, und das weißt du auch

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Wutanfälle bei 7-jährigem Kind

- 05-03-2024

Ja, gut dass du fragst, denn vielleicht haben sich da auch ein paar Missverständnisse eingeschlichen. Vorweg das: Dass einem 7-jährigen Kind auch Dinge manchmal gegen den Strich gehen, ist normal. Nicht normal aber ist, dass ein ansonsten normal entwickeltes 7-jähriges Kind regelmäßig komplett die Kontrolle verliert und dabei handgreiflich und zerstörerisch wird, ob gegen Sachen oder gegen Dich. Vielleicht ein paar Gedanken dazu, nimmt Dir gerne raus, was für Dich stimmig erscheint:

1.

Ein Kind „durch einen Wut- oder Frustrationsanfall zu begleiten“ kann Sinn machen, wenn du ein Kleinkind vor Dir hast, das außer sich ist und dann vielleicht das Signal braucht: die Welt ist sicher, Mama ist da! Aber selbst vom Kleinkind kommt oft das deutliche Signal: „Jetzt lass mich auch mal selber was mit mir ausmachen!“ … … Aber Du hast hier einen 7 jährigen Jungen vor Dir, der Dir klar signalisiert, dass er sich gerade abgrenzen will. Das darf er.

2.

Ich halte es auch nicht für Deine Aufgabe, jetzt Deinem frustrierten oder zornigen Kind erklären oder zeigen zu wollen, wie man mit Zorn umgeht – das klappt nicht und ist ganz sicher der falsche Zeitpunkt (dazu gleich mehr). Und Du bist auch nicht der Coach oder die Therapeutin Deines Kindes, sondern seine Mutter, deren Grenzen Dein Sohn im Zorn offenbar massiv überschreitet und verletzt (es wundert mich, dass Du das in der Frage nicht thematisiert hast, denn mir fällt das stark ins

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Neue SIDS Studie – es kommt Bewegung in die Elternbett-Frage!

- 01-03-2024

SIDS-Forschung: wissenschaftlich herausfordernd…

Die SIDS-Forschung kann sich bekanntermaßen nicht auf „echte“ Experimente verlassen (also etwa nach dem Muster: eine Gruppe darf als Säuglinge auf dem Bauch schlafen, die andere nur auf dem Rücken, und dann wird das Ergebnis nach einem Jahr verglichen…), sie muss sich also mit weniger aussagekräftigen Forschungsmethoden zufrieden geben, und daraus das Beste machen. Dazu gehören Fall-Kontroll-Studien, die einen unglaublichen Aufwand bedeuten und entsprechend selten sind (dabei wird jedem an SIDS verstorbenen Säugling ein oder mehrere nicht verstorbene Säuglinge gleichen Alters und Geschlechts zugeordnet und dann mit Hilfe von umfangreichen Fragebögen untersucht, inwieweit sich die Umstände und Einflüsse in der Todesnacht unterschieden haben).

Eine weitere Methode sind retrospektive Analysen von Daten, die rund um diese tragischen Todesfälle gesammelt werden, etwa in der Sterbeurkunde oder bei der diagnostischen medizinischen Abklärung.

Neue vergleichende Register-Studie

Um eine solche post-hoc Analyse handelt es sich bei der jetzt in der renommierten Zeitschrift Pediatrics von bekannten US-amerikanischen SIDS-ForscherInnen veröffentlichten Studie.

Sie analysiert die unerwarteten Säuglingstodesfälle aus den Jahren 2011-2020 in mehreren Bundesstaaten der USA, die Daten beziehen sich insgesamt auf etwa ein Drittel der Gesamtpopulation der USA. Dabei kamen

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

FAQ zu Mit Herz und Klarheit

- 01-03-2024

Gibt es auch eine Hörbuchversion?

Ja. Das Hörbuch gibt es als ungekürzte Fassung exklusiv bei Audible. Hier gehts zum Hörbuch.

 

Gibt es in diesem Buch Hinweise wenn man ein besonderes Kind hat? ADHS etc

Nein, ich bin aber der Meinung, dass besondere Kinder umso mehr von dem brauchen was alle Kinder brauchen

 

Ist das Buch auch noch für die Begleitung von pubertierenden Jugendlichen?

Ja, absolut! Gerade da brauchst du ja eine gute Grundhaltung, und Herz und Klar so viel es geht.

Für welches Alter der Kinder lohnt es sich zu lesen? Ist es grundlegend oder für Eltern von Kindern in bestimmten Alter? Werden Jugendjahre auch Thema sein?

Es ist grundlegend, aber voller praktischer Beispiele aus allen Atersgruppen, und erklärt auch die einzelnen Entwicklungsphasen (etwa Autonomiephase des Kleinkinds aber auch Pubertät)

 

Welches ist Ihr Lieblingssatz aus dem Buch?

»Typisch Kind: Die Frucht der Geborgenheit ist die Sehnsucht nach Aufbruch.«

und Hier mein Lieblings-Absatz:

»Der Verzicht auf Strenge heißt nicht, dass sich Eltern „alles gefallen lassen“. Nein, wir müssen nicht akzeptieren, wenn ein Kind gemein oder entwertend zu uns Eltern ist. Wir dürfen uns zeigen, und unsere Gefühle auch. Kein Kind hat Lust, mit einer von Teflon überzogenen Kunstfigur zu leben. Wie sollen Kinder ein echtes Miteinander

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Neuerscheinung: Mit Herz und Klarheit

- 29-02-2024

Die gute Autorität

Viele Eltern wollen ihre Kinder liebevoll und zugewandt erziehen, doch die Konflikte im Alltag bringen sie immer wieder an ihr Limit. Und schon sind die alten Fragen wieder da: Wie viel Grenzen brauchen Kinder? Sollte ich nicht konsequenter sein? Wie kann ich erziehen ohne zu verletzen?

Der renommierte Erziehungsexperte und Kinderarzt Herbert Renz-Polster beschreibt in diesem umfassenden Kompass, wie Kinder ihre Stärken entwickeln und wie eine Erziehung gelingt, die Mitbestimmung und elterliche Führung verbindet.

Ein wegweisendes Buch, das gerade jetzt Orientierung gibt, wo viele Eltern an den in dem Buch behandelten Hotspots verzweifeln: der Medienproblematik, der oft wackeligen Kooperation in der Familie und der Frage nach den Grenzen.

Für eine Erziehung, die Familien stärkt, weil sie Kindern beides schenkt: Wurzeln und Flügel.

Zum Buch

 

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Macht Zucker hyperaktiv?

- 27-02-2024

Danke, und ja, das ist immer wieder zu hören. Zuletzt ging es sogar in der Familie eines meiner Enkelkinder rund, weil die Mama der kleinen Motje erlaubt hatte, abends ausnahmsweise noch eine Süßigkeit zu essen. Der Papa aber meinte, da würde sie dann bestimmt nicht schlafen können.

Spoiler: sie schlief problemlos ein.

Und das passt auch sehr gut zu der wirklich umfangreichen wissenschaftlichen Literatur rund um Zucker und Kinder: Man kann Zucker für alles Mögliche verantwortlich machen (etwa Karies) – aber nicht dafür, dass Kinder ausser Rand und Band geraten, aggressiv sind, schlecht schlafen, schlechter (oder besser) denken oder generell hyperaktiv sind.

Und Zucker macht auch kein ADHS.

Schauen wir uns die Wissenschaft einmal an. Der Mythos, dass Zucker Kinder zappelig macht, exisitert nachweislich schon seit den 1940er Jahren. Neue Nahrung bekam diese Story dann in den 1970er Jahren, da berichtete ein Arzt in einer Ärztezeitschrift, dass er ein Kind mit vielfältigen Problemverhalten durch das komplette Weglassen von Zucker praktisch geheilt hätte!

Viele Eltern können da glaube ich mitschwingen. In Forschungsarbeiten lässt sich auch tatsächlich zeigen, dass Eltern häufig den Eindruck haben, ihr Kind sei nach dem Genuss von Zucker stärker aufgedreht. Die Forschenden machten dann allerdings gleich die Probe aufs Exempel und ließen die Kinder ein zuckerhaltiges Getränk trinken. Da war zwar in Wirklichkeit kein

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de

Wie viel Medienzeit ist ok für Kleinkinder?

- 20-02-2024

Ich muss dir gleich sagen: auch ich habe keine Antwort in Zahlen, denn die gibt es nicht.

Ganz generell, damit du meine eigene Haltung kennst: Ich bin beim Medienthema zwar nicht im Team Panik – aber im Team Vorsicht. Hier meine Koordinaten:

Die generelle Empfehlung der Kinderärzte („keine Bildschirmmedien unter 3“) finde ich wenig alltagstauglich und zu pauschal, man sollte den Eltern auch nicht Angst machen, dass ein kleines Gehirn allein durch das Gucken von Videos geschädigt wird, das ist Unsinn. Ich verstehe aber auch Eltern, die sagen: in den ersten paar Jahren reichen uns die „alten“ Medien vollauf, wir fahren damit besser.

Auch das ist mir wichtig: Für die „richtige“ Dosis werden gerne wissenschaftliche Studien angeführt. Nur: die Wissenschaft kann die Dosisfrage aus methodischen Gründen gar nicht beantworten. Und für dein Kind sowieso nicht. Und wenn ich die Studien dann durchgehe, die da ins Feld geführt werden, dann merke ich, dass die „ExpertInnen“ die Studien oft gar nicht gelesen haben. 😉

Deshalb halte dich an das, was du bei deinen Kindern beobachtest und was du selbst über ein gutes Leben mit Kindern weißt:

1. Auf das Kind kommt es an.

Wenn dein Kind beim Gucken Entspannung findet, sich freuen kann, im positiven Sinn „angeregt“ wird – gut. Andere Kinder sind schnell überreizt, und das vllt schon nach kurzer Zeit (die ganz Kleinen auch schon nach wenigen Minuten). Sie

...

Weiterlesen auf kinder-verstehen.de